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Musik als Instrument der Völkerverständigung

Ihr traditionelles Starkbierfest absolvierte die Musikkapelle Wildenwart am 10. März in der gut gefüllten Frasdorfer Lamstoahalle. Eingeleitet von der Jugendkapelle unter der Leitung von Eva-Maria Gruber brachten die Wildenwarter Musikanten ein vielfältiges Repertoire beliebter, bekannter und auch neuer Stücke zur Aufführung. Dirigent Sebastian Graf verstand es wie gehabt, durch ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm für beste Stimmung im Saal zu sorgen.

Unterstützt wurde er dabei natürlich auch durch den Auftritt von Bruder Barnabas (Andreas Stoib), der nun schon zur Tradition geworden ist und von vielen Besuchern mit Spannung erwartet wurde. Gewohnt spitzzüngig tadelte er die Spitzenpolitiker, doch im Zentrum seiner Predigt stand natürlich vor allem die Lokalprominenz. So verteilte er in Richtung des Priener Bürgermeisters Seifert Seitenhiebe für die instabile Steinmauer des Brucker Kreisel am Priener Ortseingang. Seine Kollegin Marianne Steindlmüller aus Frasdorf wurde hingegen dafür gelobt, dass sie für die mächtige Erhebung des Lochner Bergs eigens einen großflächigen Ausflugsparkplatz planieren ließ. Die Trachtler aus Atzing, die nach den umfangreichen und wiederholten Auf- und Abbauarbeiten im Rahmen des heimischen Gaufests nun über fundierte architektonische Kenntnisse verfügen, schickte er gar zum Fertigbau des Flughafens BER nach Berlin.

Zum Ende seiner Rede schloss sich der Kreis, indem er die Rolle der Musik als Sprache, die überall auf der Erde verstanden wird, würdigte. Speziell Bayern sei ohne Blasmusik kaum denkbar, doch über alle Grenzen hinweg kann Musik die Völker verbinden. Mit diesen Worten überließ er die Bühne wieder der Musikkapelle, die ganz in seinem Sinne noch bis in die Nacht hinein einen geselligen Rahmen für alle Gäste bot.

Jahreskonzert

Am 21. Oktober fand in der Lamstoahalle das diesjährige Konzert der Musikkapelle Wildenwart statt. Heuer war es kein Doppelkonzert mit einer anderen Blasmusikkapelle, so wie in den vorherigen Jahren. Das Programm wurde diesmal allein von der Musikkapelle Wildenwart gestaltet. Zum Auftakt stimmte der Musiker-Nachwuchs auf das Konzert ein. Erstmals zeigten die Kinder der Zwergerlkapelle unter der Leitung von Eva-Maria Gruber ihr Können. Danach wartete die Jugendkapelle, ebenfalls dirigiert von Eva-Maria Gruber, mit einem breiten musikalischen Spektrum auf. Von bairisch-traditionellen Stücken über solistische Darbietungen von Seppi Brehmer (Posaune) und Markus Fischer (Trompete) hin zu moderner Musik sorgten sie für ansprechende Unterhaltung und ließen bereits ein vielversprechendes Konzert erwarten. Anschließend begann das Konzert der Musikkapelle unter der Leitung von Dirigent Sebastian Graf. Dazu konnte der Vorstand Helmut Rosenwink jun. eine voll besetzte Lamstoahalle begrüßen. Wie gewohnt führte Ansager Georg Aicher mit Charme und Witz durch das Programm. Heuer stand die Musik aus der Donaumonarchie mit Stücken von Johann Strauß Vater und Sohn im Mittelpunkt. Die Schnellpolka „Unter Donner und Blitz“ und der „Radetzky Marsch“ dürfte Vielen im Publikum bekannt gewesen sein. Ein Höhepunkt des Abends war die Ouvertüre zur Operette „Der Zigeunerbaron“. Besonders die Oboe weckte hier das Interesse der Zuhörer. Musikalische Vielfalt bewiesen die Wildenwarter Blasmusiker mit dem Stück „Concerto d’Amore“, das mit Barock, Pop und Jazz gleich drei verschiedene Stilrichtungen in sich vereint. Auch ein Solostück stand auf dem Programm: „Goldene Posaunen“ wurden von Helmut (senior), Helmut (junior) und Michael Rosenwink präsentiert. Zum Schluss gab es viel Applaus vom begeisterten Publikum, welcher mit zwei traditionellen Märschen als Zugabe belohnt wurde. Auch heuer wieder wurden während des Konzertes Leistungsabzeichen in Bronze (D1) und in Silber (D2) an zahlreiche Nachwuchsmusiker vergeben. Sebastian Graf hatte zudem während des vergangenen Jahres die Dirigentenprüfung erfolgreich abgelegt und erhielt die Urkunde als „geprüfter Dirigent“. Für 25 Jahre aktives Musizieren wurden Ludwig Freund und Markus Kalal geehrt.

Ehrungen bei der Wildenwarter Jugendkapelle

Die Ehrenurkunde des Musikbundes Ober- und Niederbayern für 25 Jahre aktives Musizieren
verlieh Michaela Haindl, die Bezirksjugendleiterin im Bezirksmusikverband Inn-Chiemgau des
Musikbundes von Ober- und Niederbayern in der Frasdorfer Lamstoahalle an Ludwig Freund
und Markus Kalal, vier Leistungsabzeichen und fünf Stimmgabeln gingen an neun Mädchen
und Burschen der Jugendkapelle Wildenwart. „Alle miteinander haben sich sehr gut auf die
Theorieprüfung, die sehr umfangreich und fordernd war, vorbereitet. Auch die Praxis haben sie
auf ihren Instrumenten gut gemeistert“, so Michaela Haindl bei der Preisverleihung. 220 junge
Musikanten beteiligten sich im ganzen Bezirk an dieser Prüfung.
Victoria Aicher bestand das Leistungsabzeichen des Musikbundes Ober- und Niederbayern in
Silber für ihr Spiel mit der Querflöte, Katharina Rosenwink brillierte auf dem Flügelhorn. Das
Bronzene Leistungsabzeichen erhielten Georg Aicher (Tuba) und Leonhard Menzel
(Schlagzeug). Die Stimmgabel in Bronze verlieh Michaela Haindl an Jonathan Baumgart (Tuba),
Markus Leipert (Bariton) und Franziska Schlosser (Querflöte), die Stimmgabel in Silber erhielten
Klaus Brandstätter (Horn) und Markus Fischer (Trompete).
Ein bisschen etwas von ihrem Können zeigten 38 Burschen und Mädchen zwischen elf und 16
Jahren in der Jugendkapelle im Vorprogramm des Jahreskonzertes in der Lamstoahalle, die
älteren spielten bereits in den Registern der Wildenwarter Musikkapelle. Zum allerersten Mal
spielten Klaus Brandstätter und Leonhard Menzel beim Konzert der „großen“ Musikkapelle
Wildenwart mit.
Die Jugendmusikkapelle Wildenwart ist 17 Jahre alt, die Zwergerlkapelle besteht gerade ein
Jahr. „Rund 50 Mitglieder umfasst unsere Jugendkapelle zur Zeit, etwa 30 die Zwergerlkapelle,
bei uns kann man alle Instrumente lernen“, so Dirigentin und Jugendleiterin Eva-Maria Gruber,
„über die Hälfte der Musikkapelle Wildenwart mit ihren über 60 aktiven Musikanten rekrutiert
sich mittlerweile aus den Reihen der Jugendkapelle. Die Erhöhung der Frauenquote von Null
auf etwa ein Drittel der Wildenwarter Musikkapelle ist weitgehend der Ausbildung in der
Jugendkapelle zuzuschreiben“.
Fast die Hälfte der Wildenwarter Musikkapelle besteht mittlerweile aus Musikern, die durch die
Schule der Jugendkapelle gegangen sind. Dabei geht die Arbeit von Jugendleiterin Eva-Maria
Gruber und der Musiklehrer für die einzelnen Instrumente weit über das bloße Lernen der
richtigen Tonfolgen hinaus. Zahlreiche Auftritte bei den Vereinen in der Region geben den
jungen Musikern die Gelegenheit, sich bereits frühzeitig in der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die Musikkapelle und der Musikförderverein organisieren die Frühförderung: alle zwei Jahre
bietet der Verein im Rahmen des Ferienprogramms einen Schnupperkurs an, zusammen mit
den Gemeinden Frasdorf und Prien wird in der Grundschule Prien-Wildenwart und in der Wastl-
Fanderl-Schule in Frasdorf ein Klassenmusizieren angeboten, die dazu notwendigen
Instrumente stellt der Musikförderverein. Die Musikkapelle Wildenwart und der
Musikförderverein Wildenwart bieten allen interessierten Kindern die Möglichkeit
Blasinstrumente kennen zu lernen und sich mit der Musik vertraut zu machen. Sie stellen dazu
für den Nachwuchs den Kontakt zu Musiklehrern her und für den Beginn - soweit vorhanden –
vereinseigene Leihinstrumente zur Verfügung. Information und Auskunft bei Eva Maria Gruber,
Telefon 0170-8653726.